Neue deutsche Gelassenheit

Zwei Tagungen über Ostdeutschland in Cambridge,MA und Conway,NH

Wolfgang Bergem, Wuppertal und Laurence McFalls, Montréal

 

Ein Abstand von nur wenigen Tagen trennte zwei Konferenzen in Neuengland, die zehn Jahre nach der friedlichen Revolution die Situation in Ostdeutschland bilanzierten: die Tagung "The German Road from Socialism to Capitalism: Eastern Germany Ten Years after the Collapse of the GDR", die vom 18. bis 20. Juni 1999 an der Harvard-Universität stattfand, sowie das New Hampshire Symposium, das vom 23. bis 30. Juni 1999 zum 25. Mal Sozial- und Geisteswissenschaftler im World Fellowship Center in Conway zusammenführte, dieses Jahr unter dem Dachthema "From Unification to Unity? East Germany 10 Years after the Fall of the Wall".

Auch wenn zwei unterschiedlichere Tagungen kaum vorstellbar sind " die im vornehmen und förmlichen Minda de Gunzburg Center for European Studies veranstaltete Harvard-Konferenz brachte hauptsächlich prominente und ausschließlich deutsche Referenten mit nordamerikanischen Kommentatoren zusammen, während das New Hampshire Symposium auch Nachwuchswissenschaftler und Teilnehmer aus aller Welt in lebhafter Ferienlagerstimmung versammelte ", deuteten beide Konferenzen darauf hin, dass (Ost-)Deutschlandstudien in Nordamerika sowohl institutionell als auch intellektuell kurz vor ihrem Ende stehen. Die Konferenz an der Harvard-Universität war nämlich verknüpft mit der Abschlussfeier des "Program for the Study of Germany and Europe", das seit 1989 unter anderem durch eine Serie von publikumswirksamen Tagungen und Workshops Deutschlandstudien fast in den mainstream der amerikanischen Sozialwissenschaften gerückt hatte. Auch beim New Hampshire Symposium, das trotz seiner eher marginalen geographischen und wissenschaftspolitischen Lage eine einmalig wichtige Rolle in den nordamerikanischen Deutschlandstudien gespielt hat, herrschte Abschlussstimmung, denn dort wurde entschieden, im Sommer 2000 nur noch ein allerletztes Mal zu tagen.

Dieses institutionelle Absterben der Deutschlandstudien in Nordamerika fällt allerdings mit der wachsenden wissenschaftlichen Einsicht zusammen, dass die Probleme des vereinigten Deutschland nicht mehr sui generis verstanden werden können. Diesen Befund bestätigten die Beiträge zu beiden Konferenzen, in denen die politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Lage des östlichen Teils von Deutschland mit bemerkenswerter theoretischer Differenzierung, komparatistischer Relativierung und normativer Gelassenheit besprochen wurde. Vor allem bei der Harvard-Tagung, wo sich in früheren Jahren deutsche Wissenschaftler auf neutralem Boden gegenseitig zerfleischt hatten, gab es kaum mehr inhaltliche Auseinandersetzungen. Dafür lösten jedoch drei Vorträge lebhafte methodologische Diskussionen aus: Die Politologin Manuela Glaab (München), die die empirischen und theoretischen Debatten über die politisch-kulturelle Vereinigung Deutschlands zusammengefasst hatte, wurde gedrängt, Aussagekraft und Relevanz der gesamten quantitativen Meinungsforschung zu verteidigen. Gleichermaßen musste die Kulturwissenschaftlerin Ina Merkel (Berlin) die Verwendung kinematographischer Zitate und qualitativer Interviews für die Beschreibung von Geschlechtsrollendifferenzen bei Ost- und Westdeutschen rechtfertigen. Die auf ein Nichtereignis gerichtete Fragestellung der beiden Historiker Rainer Land und Ralf Possekel (Berlin), weshalb es zwischen Reformsozialisten und Bürgerbewegten trotz ihres gemeinsamen Interesses an einer Erneuerung der DDR zu keiner Allianz gekommen ist, wurde aus historiographischer Sicht angegriffen.

Die weiteren Beiträge wurden weniger kontrovers besprochen, nicht weil sie unbedingt methodologisch einwandfrei waren, sondern eher weil sie den nuancierteren Stand der heutigen Deutschlandforschung widerspiegelten. Während die Transformationsstudien über Ostdeutschland aus den frühen neunziger Jahren als theoretisch einfältig und in normativer Abwertung mit dem Stichwort "nachholende Modernisierung" zusammengefasst werden können, zeigten die Berichte über die neuesten Forschungsergebnisse auf der Harvard-Konferenz, dass die synkretistische Vermischung von Modernisierungsvorsprüngen und -rückständen aus DDR- und Wende-Zeiten mit neu eingeführten Strukturen zu einer eigenartigen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Landschaft in den neuen Ländern geführt hat, die nicht eine Nachbildung, sondern manchmal ein Vorbild für die alten Länder sein kann. So zeigte zum Beispiel Hildegard Maria Nickel (Berlin), dass die Bemühungen ostdeutscher Frauen, an Berufstätigkeit festzuhalten, ungeachtet ihrer großen Verluste auf dem Arbeitsmarkt zu einer Umstrukturierung der Geschlechtsrollen in ganz Deutschland mit beitragen, während Rudi Schmidt (Jena) davor warnte, die Übertragung des Mitbestimmungsrechts in ostdeutsche Betriebe könne rückwirkend die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften im Westen untergraben. Schlussfolgerung der Tagung war der Konsens, dass der Weg "from Socialism to Capitalism" weder eine gerade noch eine Einbahnstraße ist. Die Transformation Ostdeutschlands setzt sich in einem komplexen und dynamischen Prozess fort, der mit Rückwirkungen auf Westdeutschland und im Zusammenhang mit (Post-)Modernisierungsprozessen des kapitalistischen Weltsystems abläuft. Deshalb können die Probleme der Vereinigung weder als kulturelle oder Verteilungskonflikte zwischen Ost- und Westdeutschland noch als deutschlandspezifisch begriffen werden.

Auch beim New Hampshire Symposium stellte sich die Frage, welcher Stellenwert der Ost-West-Differenz für Politik, Kultur und Gesellschaft im vereinigten Deutschland zukommt. Zum Auftakt der Tagung verdeutlichte der Anthropologe Jason James (San Diego) anhand der Auseinandersetzung um Stadtentwicklung und Denkmalpflege in Eisenach die dort zum grundsätzlichen Konflikt stilisierte Gegenüberstellung von "authentischem" Kulturgut, das eine Verbindung zum unbelasteten Erbe der Kulturnation erlaube, und einer amoralischen Herrschaft des Geldes, in der anonyme und geschichtlose Investoren das historische, "harmonische" Stadtbild und damit die kulturellen, vor allem moralischen Werte der von diesem Stadtbild repräsentierten Gemeinschaft zerstörten. Auch wenn die städtebaulichen Entscheidungen in Eisenach von lokalen politischen Akteuren getroffen wurden, zeigte der Vortrag, dass die von den Denkmalschutz-Aktivisten zugespitzte Kontrastierung von Bewahrung und Erneuerung, aber auch von Kultur und Markt, von Moral und Profit, aufgrund der westdeutschen Herkunft der meisten Investoren eine Ost-West-Dimension aufweist, die Kolonisierungsthese bedienen und eine ostdeutsche Abgrenzungsidentität fördern kann. Mit den Auswirkungen der öffentlichen Darstellung und Konstruktion von Sexualität in den neuen Ländern befasste sich Ingrid Sharp (Leeds) und hob hervor, die von populären Massenmedien vorgenommene Gleichsetzung von Sexualität mit konsumorientierter Sexindustrie habe angesichts des auch moralischen Umbruchs in Ostdeutschland zu Verunsicherungen und Verlustgefühlen in den sexualitätsbezogenen Haltungen geführt.

Im Blick auf das professionelle Selbstverständnis von Journalisten kam der Medienforscher Rolf Geserick (Osnabrück) zu der Prognose, dass die Unterschiede zwischen ost- und westdeutschen Journalisten " etwa die im Osten empirisch als signifikant höher ermittelte anwaltschaftliche Auffassung von Journalismus mit den Aufgaben "Einsatz für Benachteiligte" und "Lebenshilfe anbieten" " mit der Ost-West-Differenz im deutschen Mediensystem noch geraume Zeit andauern werden. Für ostdeutsche Führungskräfte in der Industrie zeigte Rainhart Lang (Chemnitz) auf Grundlage von Interview- und Fragebogenerhebungen über Vereinigung und Transformation hinweg eine relativ hohe Konstanz in Wertmustern, in tayloristisch-bürokratischen Führungsauffassungen und autoritär-patriarchalischem Führungsstil. Da Erwerbsarbeit und Betrieb in den neuen Ländern nach wie vor zentrale Bedeutung für Identitätsbildung hätten, erkannte Lang eine besondere Vorbildwirkung der Werthaltungen dieser Personengruppe, in denen Leistungs-, Betriebs- und Arbeitsorientierungen sowie Pflicht- und Akzeptanzwerte wie Fleiß, Disziplin, Gehorsam und Pflichterfüllung deutlicher ausgeprägt seien als Selbstentfaltung und die Verinnerlichung demokratischer Normen wie Partizipation oder Kooperation und vor allem bei jüngeren Managern zunehmend durch individualistische sowie "hedo-materialistische" Werte ergänzt würden.

Laurence McFalls (Montréal) machte hingegen auf der Basis narrativer Interviews in drei Erhebungswellen zwischen 1990 und 1998 eine sehr schnelle politisch-kulturelle Transformation in Ostdeutschland aus, deren Dynamik mit Gramscis Theorie der kulturellen Hegemonie bei Anerkennung widersprüchlichen Bewusstseins eher erklärt werden könne als mit Sozialisations- und Rational-Choice-Theorien. Indem sich die Ostdeutschen weitgehend den neuen (neo-)liberal-demokratischen Verhältnissen angepasst hätten und in vielerlei Hinsicht, etwa in bezug auf Mobilität, Flexibilität, Individualismus, Gleichberechtigung oder Ironie, gar Vorreiter einer spät- bzw. postmodernen kapitalistischen Konsumgesellschaft sowie einer neuen gesamtdeutschen politischen Kultur seien, sah McFalls den kulturellen Wandlungs- und Einigungsprozess hin zu einer alltäglichen Normalität als bereits vollendet an, nur habe "es keiner gemerkt". Die Bedeutung der Aufarbeitung der SED-Diktatur für die politische Kultur in Deutschland untersuchte Bernd Faulenbach (Bochum) und erkannte trotz vorhandener sozialisatorischer Nachwirkungen der DDR, der Verflochtenheit von Lebens- und Systemgeschichte sowie einiger Mythisierungen die wachsende Tendenz zu einer distanzierenden und differenzierenden Historisierung der DDR. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit habe bislang zu "keinem belastbaren gesamtgesellschaftlichen Konsens im historisch-politischen Selbstverständnis geführt", könne jedoch durch die Reflexion der geschichtlich erklärbaren politisch-kulturellen Ost-West-Unterschiede zu deren Überwindung beitragen; allerdings warf Faulenbach auch die Frage auf, wieviel Einheit im vereinigten Deutschland eigentlich gebraucht werde. Das für eine pluralistische und föderative Demokratie funktional notwendige Maß an politisch-kultureller Integration sah Wolfgang Bergem (Wuppertal) in Form eines staatsbürgerlichen Konsenses, der grundlegende Zustimmung zum politischen System und zu den normativen Prinzipien des Grundgesetzes umfasst, als im wesentlichen bereits erreicht an. Die demoskopisch nachgewiesenen Einstellungsdifferenzen zwischen Ost- und Westdeutschen spiegelten weniger eine prinzipielle Kluft zwischen tradierten Kulturen als vielmehr aktuelle, situativ verständliche Unterschiede in der politischen Kultur, sie würden von anderen Differenzierungen etwa auf der Ebene der Lebensstile oder der regionalen Identitäten zunehmend überlagert und indizierten zumal aus komparativer Perspektive kein bedenkliches Gefahrenpotential für die demokratische Verfassung.

In der ostdeutschen Prosaliteratur der letzten zehn Jahre untersuchte Nancy Lauckner (University of Tennessee) exemplarisch verschiedene Methoden der Annäherung an die Historiographie und unterschied persönlich-gefühlsmäßige (Was bleibt), (halb-)chronologische (Nikolaikirche, Von allem Anfang an), mythologische (Medea) und humoristische (Helden wie wir, Ostgezeter) Verfahrensweisen. Für Kurt Drawerts Spiegelland stellte Gary Baker (Denison University) eine gestörte Beziehung des poetischen Subjekts zu Heimat und Sprache als konstitutives Element der Identitätsbildung fest, die sich von der DDR in die vereinigte Republik fortgesetzt habe. Der ostdeutschen "Geständnisliteratur" der Nachwendezeit ging Hyunseon Lee (Siegen) anhand von Monika Marons Stille Zeile Sechs sowie autobiographischer Texte von Honecker, Hager, Modrow und Kuczynski nach und fand eine wichtige Wurzel für das Bedürfnis nach freiwilliger Rechtfertigung und quasi-juristischer Verteidigung in einem in Kultur und Literatur der DDR verinnerlichten "Geständniszwang". Eva Schäfer (Berlin) argumentierte in ihrem Beitrag anhand exemplarischer Biographien von ostdeutschen Frauen, dass Vereinigung und Transformation keineswegs zwangsläufig zu lebensgeschichtlichen Brüchen geführt hätten; sie stellten über die Vermittlung neuer ideologischer Deutungssysteme wie feministische Patriarchatskritik ein Angebot zur individuellen Lebenserklärung bereit und ermöglichten damit gerade die Kontinuität der eigenen Vorstellungs- und Handlungsmuster. Auf lebensgeschichtlichen Interviews mit Frauen in den neuen Ländern basierten auch die Ausführungen von Felizitas Sagebiel (Wuppertal), die einen signifikanten Einfluss transformationsbedingten Wertewandels auf die Strukturierung von Freundschaften konstatierte.

Das Verhältnis zwischen Deutschland und seinen osteuropäischen Nachbarn wurde in mehreren Vorträgen thematisiert: Andreas Schönfelder (Großhennersdorf) beurteilte auf Grundlage einer Befragung im Dreiländereck der Euroregion Neiße den aktuellen Zustand der historisch belasteten Beziehungen und der kulturellen Kontakte zwischen Deutschen, Polen und Tschechen nur verhalten optimistisch. Irena Szlachcic (Wroclaw) ermittelte in biographischen Interviews im polnischen Grenzgebiet einen Wandel im Bild von Deutschen hin zu positiven Einschätzungen, die zunehmend stärker von persönlichen Erfahrungen als vom kollektiven Gedächtnis geprägt seien, und hob in der Diskussion hervor, aus polnischer Perspektive werde aufgrund der großen wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede zwischen Ostdeutschland und Polen eine Differenz zwischen neuen und alten Bundesländern so gut wie nicht wahrgenommen. Kerstin Bast-Haider (Zittau) stellte die Aktivitäten von Kommunen, Vereinen und Unternehmen zur Stärkung regionaler Identität in der Oberlausitz vor.

Im Jahr des Umzugs von Parlament und Regierung waren spezifische Aspekte Berlins ein eigener Schwerpunkt der Tagung. Den sozialen Differenzierungen in der vereinigten Hauptstadt ging Dieter Zahn (Berlin) nach und stellte für die Bereiche Erwerbsarbeit und Einkommen weniger ein West-Ost-Gefälle als vielmehr eine starke Polarisierung innerhalb West-Berlins fest sowie den Trend zu einer Angleichung Ost-Berliner Lebensbedingungen an den Westen. Auf Basis einer Befragung im Bezirk Prenzlauer Berg machte Petra Drauschke (Berlin) in hoher Erwerbslosigkeit ein individuell besonders bedrückendes Problem aus. Harald Michel (Berlin) wies auf die Probleme einer "eher egalitär eingestellten Bevölkerung" in Ost-Berlin im Umgang mit dem neuen Phänomen sozialer Ungleichheit hin. Wolfgang Kil und Simone Hain (Berlin) diskutierten Pläne und Entscheidungen zur Architektur am Alexanderplatz sowie zur Denkmalpolitik im historischen Zentrum; eine nur begrenzte Bedeutung Berlins als Medienstandort erkannte Sylvie Dornadin (Centre Marc Bloch, Berlin), jedoch spiele die Stadt bei den zukunftsträchtigen innovativen Informations- und Kommunikationstechnologien eine führende Rolle. Mit Berlin als literarischem Thema befassten sich drei Referentinnen: Cheryl Dueck (Trent University, Ontario) unterstrich für Irina Liebmanns In Berlin die Funktion der Topographie für die Identitätsbildung der Protagonistin; Hania Siebenpfeiffer (Berlin) fand in literarischen Berlinbildern junger Autorinnen eine spezifisch weibliche Wahrnehmung der Stadt in der doppelten Perspektive von Protagonist und Erzählerin auf das private und das öffentliche Berlin; und Birgit Dahlke (Berlin) analysierte, wie die Symbolisierungen der sozialistischen Gesellschaftsutopie im Berliner Stadtbild von Literatur, Musik und Film aus der DDR aufgegriffen wurden.

Ein Rückblick auf die 25 New Hampshire Symposien über die DDR bzw. Ostdeutschland, die seit 1975 in dem von Christoph Schmauch geführten World Fellowship Center stattgefunden haben und fast seit Beginn der Tagungsreihe von der Germanistin Margy Gerber (Bowling Green) koordiniert und geleitet worden sind, verdeutlichte die Scharnierfunktion dieser Konferenz in mehrfacher Hinsicht: Ohne formal institutionalisiert zu sein, konnte "Conway" in einer über Wende und Vereinigung hinweg behaupteten Tradition jährlich Wissenschaftler aus ganz verschiedenen sozial- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen, Schriftsteller, Künstler und teilweise auch Politiker zum Austausch von Forschungsergebnissen, Erfahrungen und Meinungen versammeln; die Herkunft der Teilnehmer, die aus Nordamerika, Westdeutschland, aus der DDR bzw. den neuen Bundesländern und aus aller Welt anreisten, verlieh den einwöchigen Symposien sowohl eine transatlantische als auch eine Ost-West-Dimension. Ein Vierteljahrhundert nach der ersten Tagung soll im Juni 2000 das letzte New Hampshire Symposium über Ostdeutschland in Conway stattfinden, zu dem die Teilnehmer aller bisherigen Konferenzen eingeladen werden.

Die Tagungen an der Harvard-Universität und in Conway haben gezeigt, dass die DDR mit zeitlichem Abstand in milderem Licht beurteilt und die Situation in den neuen Ländern entspannter wahrgenommen werden. Die Aufgeregtheiten, die in den neunziger Jahren die Debatte zwischen "Tätern" und "Opfern" der SED-Dikatur sowie den Diskurs zwischen Ost- und Westdeutschen oftmals geprägt haben, weichen offenbar mehr und mehr einer neuen Gelassenheit.

 

[Reprinted with the permission of Deutschland Archiv. The article appeared in #5/1999 of that journal.]

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